Marke, Website & Co.: Was Gründerinnen rechtlich von Anfang an beachten sollten
Gastbeitrag von Astrid Luedtke
Der Markenname steht, das Logo ist designt, die Website ist online – der Startschuss für dein Business ist gefallen! Doch gerade in dieser frühen Phase werden viele rechtliche Basics übersehen, die später teuer werden können. Ob es um den Schutz deiner Marke, die Gestaltung deiner Website oder datenschutzkonforme Prozesse geht – es lohnt sich, von Anfang an mit einem klaren Plan zu arbeiten. In diesem Beitrag teile ich wichtige Tipps für Gründerinnen, um rechtliche Stolperfallen zu vermeiden und die eigene Marke sicher aufzubauen.
1. Markenrecht – wie du deinen Namen richtig schützt
Die Marke ist oft das Herzstück eines Unternehmens. Sie transportiert Identität, Wiedererkennbarkeit und Vertrauen. Doch viele Gründerinnen starten ohne offiziellen Markenschutz oder ohne vorher geprüft zu haben, ob ältere Rechte bestehen – und riskieren damit nicht nur Nachahmungen, sondern auch Abmahnungen.
Was du wissen solltest:
Markenrecherche vor dem Launch: Prüfe, ob dein Wunschname schon geschützt ist – nicht nur im Handelsregister, sondern im Markenregister (z. B. beim DPMA oder EUIPO).
Markenanmeldung frühzeitig planen: Schon mit dem Launch sollte deine Marke geschützt sein – idealerweise als Wortmarke und ggf. auch als Wort-Bild-Marke (Logo).
Klassenauswahl nicht vergessen: Bei der Anmeldung musst du angeben, für welche Waren und Dienstleistungen deine Marke gelten soll – das ist entscheidend für den Schutzumfang.
Tipp: Denke bei deiner Markenstrategie auch international – besonders wenn du mittelfristig Märkte außerhalb Deutschlands im Blick hast.
2. Website & Onlineshop – rechtssicher auftreten
Eine moderne Website ist für Gründerinnen selbstverständlich – aber nicht jede ist auch rechtssicher. Impressum, Datenschutz, Cookie-Banner, AGB: All das gehört zur Grundausstattung und wird schnell zur Abmahnfalle, wenn es fehlt oder fehlerhaft ist.
Deine To-Do’s als Websitebetreiberin:
Impressumspflicht beachten: Es muss leicht auffindbar, vollständig und aktuell sein.
Datenschutzerklärung anpassen: Diese sollte individuell auf die Tools und Tracking-Technologien deiner Seite abgestimmt sein.
Cookie-Banner & Consent-Tools: Nur technisch notwendige Cookies dürfen ohne Zustimmung geladen werden – für alles andere brauchst du eine aktive Einwilligung.
AGB & Widerruf beim Onlineshop: Wenn du Produkte oder Dienstleistungen direkt über deine Website verkaufst, brauchst du klar formulierte, rechtskonforme Texte.
Tipp: Tools wie Generatoren können helfen – aber sie ersetzen keine fundierte Prüfung durch eine:n Anwält:in, vor allem bei komplexeren Geschäftsmodellen.
3. Know-how & IP schützen – langfristig denken
Neben der Marke selbst gibt es oft weitere kreative oder unternehmerische Leistungen, die schützenswert sind: Texte, Designs, Konzepte, Software oder internes Wissen.
Wie du dein geistiges Eigentum absicherst:
Urheberrecht beachten: Schon das Teilen fremder Bilder oder Texte (z. B. auf Social Media oder im Blog) kann eine Urheberrechtsverletzung darstellen.
Designs & Domains schützen: Auch Designs (z. B. Produktverpackungen oder UI-Elemente) können eingetragen und geschützt werden.
Vertraulichkeit regeln: Wenn du mit Partner:innen, Dienstleister:innen oder Freelancer:innen zusammenarbeitest, sind NDAs (Geheimhaltungsvereinbarungen) sinnvoll – vor allem in frühen Phasen.
Tipp: Mach dir eine IP-Strategie: Was ist in deinem Business einzigartig – und wie kannst du es schützen?
Fazit: Rechtlicher Schutz schafft unternehmerische Freiheit
Sichtbarkeit ist wichtig – aber nur sicher ist sichtbar auch stark. Wenn du deine Marke schützt, deine Website rechtssicher aufstellst und dir frühzeitig Gedanken über geistiges Eigentum machst, baust du dein Unternehmen auf stabilem Fundament auf. Und: Rechtliche Klarheit gibt dir den Kopf frei – für all die anderen großen Aufgaben im Gründerinnen-Alltag.
Astrid Luedtke, Rechtsanwältin und Fachanwältin bei HEUKING
Astrid Luedtke ist Rechtsanwältin und Fachanwältin für Gewerblichen Rechtsschutz bei HEUKING. Sie berät seit über 20 Jahren Unternehmen und Gründer:innen zu Marken-, Design- und Urheberrecht, Internetrecht und Datenschutz. Ihr Fokus liegt darauf, rechtliche Risiken frühzeitig zu erkennen und Unternehmen strategisch beim Aufbau und Schutz ihrer Marken zu begleiten.
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